DHK Historie

1920
„Verband zur Wahrung deutscher Industrie- und Handelsinteressen“
Der „Verband zur Wahrung deutscher Industrie- und Handelsinteressen“ wird in Wien gegründet. Als Zweck wurde angegeben, „alle Industrie- und Handelsinteressen Deutschlands im Gebiet der Republik Österreich wahrzunehmen und zu schützen und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Staaten zu fördern, kräftigen und auszugestalten“. Der Sitz des Verbandes war am Stubenring 1 im 1. Wiener Gemeindebezirk.
1922
Umbenennung in „Deutsche Wirtschaftskammer in Österreich“
Im Mai 1922 dürfte die Umbenennung in „Deutsche Wirtschaftskammer in Österreich“ und zugleich die Übersiedlung an die Adresse Wien, 1. Bezirk, Elisabethstraße 9 erfolgt sein. Die „Deutsche Wirtschaftskammer für Österreich“ war damit neben der englischen und der ungarischen Handelskammer eine der ersten Auslandshandelskammern in Österreich. Es gab bereits intensive Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Österreich. Allerdings war der Handelsverkehr zwischen beiden Staaten durch zahlreiche staatliche Reglementierungen belastet.
1923
Mitglieds-Vorläuferunternehmen bereits im Vorstand der „Deutschen Wirtschaftskammer für Österreich“
Im Vorstand der „Deutschen Wirtschaftskammer für Österreich“ waren im März 1923 auch schon Vorläuferunternehmen von heutigen DHK Mitgliedsfirmen dabei. So zum Beispiel die Fa. Friedr. Bayer & Co (heute die Bayer Austria GesmbH), Fa. Carl Zeiß (heute Carl Zeiss GmbH) und die Fa. Buderus’sche Handelsges. (Buderus gehört heute zur Robert Bosch GmbH).
1925
Verschlechterung der deutsch-österreichischen Wirtschaftsbeziehungen
Die Kammerzeitung sprach von einem „Chaos der Ein- und Ausfuhrverbote, der zeitweiligen Grenzsperren und der Einfuhrkontingentierungen“. Ab dem Jahr 1925 verschlechterten sich die deutsch-österreichischen Wirtschaftsbeziehungen zunehmend.
1928
Umbenennung des Firmennamens
Umwandlung in „Deutsche Handelskammer in Wien“.
1930
Mitwirkung beim deutsch-österreichischen Handelsvertrag
Die Kammer hat wesentlich an den Verhandlungen zum deutsch-österreichischen Handelsvertrag mitgewirkt, der 1930 abgeschlossen wurde.
1938
Die Deutsche Handelskammer in Wien verlor ihre Funktion
Mit dem Anschluss des Bundesstaates Österreich an das nationalsozialistische Deutsche Reich im März 1938 verlor die Deutsche Handelskammer in Wien ihre Funktion. Sie wurde von dem hierfür zuständigen Stillhaltekommissar am 9. August 1938 aufgelöst. Das Vermögen von rund 24.000 RM floss der Reichswirtschaftskammer in Berlin zu.
1955
Neugründung der „Deutschen Handelskammer Wien“
Neugründung der „Deutschen Handelskammer Wien“ am 22. September 1955. Bei dieser Gründungsversammlung bestand Einigkeit darüber, dass im Gegensatz zur Einrichtung der Zwischenkriegszeit, die einseitig deutsche Interessen in Österreich vertreten hatte, die neue Kammer in ihren Organen gleichgewichtig mit deutschen und österreichischen Persönlichkeiten besetzt sein solle. Die Mitglieder aus beiden Ländern sollten mit denselben Rechten ausgestattet und die Kammer zum Wohle der deutschen wie der österreichischen Wirtschaft in beiden Richtungen tätig sein.
1958
Änderung der Firmierung
Umbenennung auf „Deutsche Handelskammer in Österreich“. Der Zusatz „in Österreich“ wurde gewählt, „damit die Tätigkeit als gemischte Kammer besser zum Ausdruck kommt.“
1964
Erstausgabe der Kammerzeitschrift
Das Magazin der „Deutschen Handelskammer in Österreich (DHK)“ informiert über die Tätigkeiten der DHK und wird im Laufe der Jahre immer wieder optisch und inhaltlich adaptiert. Aktuell erscheint das DHK Magazin unter dem Titel „ASPEKTE“ zweimal jährlich.
1968
Übersiedlung der Kammer
Übersiedlung der Kammer in die Wiedner Hauptstraße im 4. Bezirk in Wien.
1973
Matinee findet zum ersten Mal statt.
Seit 1973 findet jährlich die DHK Matinee in der Residenz zu Salzburg statt. An einem Samstag jedes Jahr im Frühsommer sprechen dort Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft aus Deutschland und Österreich zu den Mitgliedern der Kammer und geladenen Gästen.
1983
Erstmals präsentiert sich bei einer Generalversammlung ein deutsches Bundesland.
Seit 1983 präsentieren sich die deutschen Bundesländer anlässlich der jährlichen Generalversammlung der DHK Österreich in Wien. Die Delegationen der Länder werden vom jeweiligen Ministerpräsidenten bzw. Regierenden Bürgermeister angeführt, der meistens auch politische Gespräche in Wien führt und zu einem Abend seines Landes einlädt, bei dem er die Festrede hält.
1990
Die Wiedervereinigung Deutschlands
Die Wiedervereinigung Deutschlands brachte auch für die Deutsche Handelskammer in Österreich neue Aufgaben mit sich: Es galt nun auch für die Unternehmen der ehemaligen DDR Abnehmer und Lieferanten in Österreich zu finden.
1995
Österreich wird Mitglied der Europäischen Union
Der Übergang zur Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union (EU) in den Jänner-Tagen des Jahres 1995 verlief unspektakulär. Bereits ein Jahr zuvor waren durch Bildung des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) relativ unbemerkt zwischen den EG-Ländern und Österreich die vier Freiheiten beim Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr sowie bei den Niederlassungsgründungen verwirklicht worden.
1997
Vereinfachter Handel zwischen Österreich und Deutschland aufgrund des Schengener Abkommens
Mit dem Inkrafttreten des Schengener Abkommens für Österreich im Jahr 1997 und dem Wegfall der Binnengrenzen an den Übergangsstellen zu Deutschland und Italien am 1. April 1998 wurde der Handel zwischen Österreich und Deutschland vereinfacht. Geblieben waren im Rahmen von EU Harmonisierungsrichtlinien allerdings wesentliche nationale Bestimmungen u.a. im Gewerbe-, Arbeits-, Steuer- und Sozialrecht, in den Zulassungsbestimmungen für die freien Berufe und sonstige selbständige Tätigkeiten – und damit weiterhin hoher Beratungsbedarf durch die Deutsche Handelskammer in Österreich.
2005
Verstärkte Unterstützungstätigkeit für beide Länder
Ab 2005 verstärkt die Deutsche Handelskammer in Österreich ihre Unterstützungstätigkeit für Unternehmen in beiden Richtungen. Im neuen Geschäftsmodell versteht sich die Kammer vor allem als Dienstleister.
2008
Übersiedlung zur Adresse Schwarzenbergplatz 5
Ein wichtiges Ereignis des Jahres 2008 war für die DHK der Umzug in die neuen modernen Büroräumlichkeiten im dritten Stock des Hauses Schwarzenbergplatz 5, in unmittelbarer Nachbarschaft zum „Haus der Industrie“.
2009
Satzung der DHK
Die bis heute gültige aktuelle Satzung der Deutschen Handelskammer in Österreich tritt in Kraft.
2010
Eröffnung der Bayerischen Repräsentanz in Österreich
Der Bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Martin Zeil eröffnet im Jahr 2010 in den Räumen der DHK die Wirtschaftsvertretung des Freistaates Bayern in Österreich. Hauptgeschäftsführer Thomas Gindele übernimmt die Funktion des offiziellen Repräsentanten des Freistaates Bayern in Österreich.
2015
60-Jahr Feierlichkeiten zur Neugründung 1955
Die Deutsche Handelskammer in Österreich feiert 60 Jahre seit der Neugründung im Jahre 1955. Die Festrede hält die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.
2016
Gründung der HK Bilanz- & Service Ges.m.b.H.
2016 erfolgt die Gründung der HK Bilanz- & Service Ges. m.b.H., ein Serviceunternehmen der DHK. Sie berät die Unternehmen in Steuerrecht und Arbeitsrecht und übernimmt die gewerberechtliche Fiskalvertretung für deutsche Firmen, die nach Österreich liefern.
2019
Hans Dieter Pötsch wird neuer Präsident
Wahl des neuen DHK Präsidenten im Rahmen der Generalversammlung 2019: Der langjährige DHK Präsident Prof. Dieter Hundt wird von Hans Dieter Pötsch, Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen AG, abgelöst.
2020
100 Jahre DHK
Die Deutsche Handelskammer in Österreich feiert 100 Jahre seit der Erstgründung ihres Vorläufervereins, dem „Verband zur Wahrung deutscher Industrie- und Handelsinteressen“ im Jahr 1920.